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Demographischer Wandel  Matthias Heyde/ Fraunhofer FOKUS

IT-Anwendungen als Unterstützung im Gesundheitswesen

Die Herausforderungen für das Gesundheitssystem der Zukunft

Der demographische Wandel, der sich in einer kontinuierlich steigenden Lebenserwartung und zurückgehenden Geburtenentwicklung der Bevölkerung manifestiert, stellt eine Herausforderung für Gesundheits- und soziale Sicherungssysteme dar. Zu diesem Zeitpunkt geht das statistische Bundesamt von einem doppelten Anteil von 60-Jährigen im Verhältnis zur Neugeborenenrate im Jahr 2050 aus. Die durch den medizinischen Fortschritt und sozialpolitische Aspekte bedingte Veränderung der Altersstruktur unserer Gesellschaft bedeutet ein zunehmendes Auftreten von altersbedingten und chronischen Erkrankungen, die zusätzliche organisatorische wie auch finanzielle Leistungen seitens der im Gesundheitswesen involvierten Akteure einfordern werden. Gleichsam erfordert die Problematik des drohenden Fachkräftemangels und zunehmenden Kostendrucks dringende Reformmaßnamen in den medizinischen Verwaltungs- und Behandlungsabläufen. Die Anpassung des Gesundheitswesens an die aktuellen Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung ist somit ein grundlegendes Erfordernis um der Realität einer demografisch veränderten Gesellschaft gerecht werden zu können.

IT-Anwendungen als Unterstützung im Gesundheitswesen

IT-Systeme bieten die nötigen Mittel um den Anforderungen eines immer komplexer werdenden Gesundheitssystems mit innovativen und kostengünstigen Lösungen begegnen zu können. Die Digitalisierung von herkömmlichen Prozessen dient dabei als Basis für den Aufbau von IT-basierten Integrationslösungen, interoperablen Kommunikations- und Kooperationsplattformen für Ärzte und Bürger, sowie patientenorientierten, telemedizinischen Anwendungen. Innovationszentrum Telehealth Technologies setzt in den Projekten auf eine interdisziplinäre Herangehensweise, die die vielfältigen Aspekte der medizinischen, gesundheitsökonomischen, politischen und technischen Anforderungen berücksichtigt. Dabei sind die leitenden Fragestellungen, wie IT-Anwendungen mit den Bedürfnissen der einzelnen Beteiligten, also Leistungserbringern, Patienten, Kostenträgern und staatlichen Institutionen, abzustimmen sind. Die benutzerfreundliche Integration von IT-basierten Diensten in klinische und medizinische Arbeitsabläufe ist eine naheliegende und ressourcensparende Möglichkeit eine qualitätsgesicherte und schnelle medizinische Versorgung auch in der Zukunft zu erbringen und sollte somit als eine Chance angesehen werden.

Forschungsschwerpunkte und Projekte

Telehealth Technologies befasst sich neben dem Aufbau von IT-basierten Integrationslösungen und Kooperationsplattformen für regionale Gesundheitsnetze auch mit patientenorientierten Anwendungen – z. B. der Therapieunterstützung mit Hilfe von Telemedizin und Telerehabilitation. Dabei werden die Lösungen aus separaten Forschungsfeldern integriert um ganzheitliche Systemanwendungen entlang der gesamten Informationskette des Gesundheitswesens vom Leistungserbringer und Kostenträger bis zum Patienten zu entwickeln.

Unser Ziel ist es, dass medizinische Daten schnell, sicher und bedarfsgerecht zwischen den am Behandlungsprozess beteiligten Personen und medizinischen Einrichtungen ausgetauscht werden können. In den aktuellen Projekten wurden Kommunikations- und Informationssysteme für unterschiedliche Anwendungsszenarien spezifiziert um einen lückenlosen Informationsfluss von medizinischen Daten zu gewährleisten. Spezifische Kommunikationstechnologien und Sicherheitsarchitekturen wurden auch in Telemedizin- und Telerehabilitationssysteme integriert, um die Einbindung von rein patientenzentrierten Diensten in den medizinischen Datenaustausch zu gewährleisten.